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Sächsischer Staatspreis für Baukultur 2022 geht an die Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde

Foto: Till Schuster

Bei einem Festakt in Dresden hat Staatsminister Thomas Schmidt am 12. Juli 2022 den Staatspreis für Baukultur übergeben. Aus 73 eingereichten Beiträgen entschied sich die international besetzte Jury nach intensiver Beratung für die Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde.

Der Staatspreis ist mit insgesamt 30 000 Euro dotiert. Ein Preisgeld in Höhe von je 10 000 Euro erhalten der Bauherr und der Entwurfsverfasser. Das Preisgericht hat darüber hinaus vier weitere Wettbewerbsbeiträge für eine Anerkennung ausgewählt. Mit je 2 500 Euro wurden ausgezeichnet:

  • Skateanlage Parkallee Leipzig-Grünau
  • Kirche Canitz
  • Kegelbahn Wülknitz
  • Ourhaus – Kooperatives Wohnprojekt im Leipziger Westen

Die Prämierung „Engere Wahl“ erhielten die Beiträge das Kulturforum Synagoge in Görlitz und der Ausbau der Trinitatiskirche zur Jugendkirche in Dresden. Insgesamt kamen 18 Einreichungen in die Endauswahl des Preisgerichts.

Der Staatspreis für Baukultur ist der bedeutendste Preis für Architekten, Planer und Bauherren in Sachsen. Er wird alle zwei Jahre vom Staatsministerium für Regionalentwicklung in Zusammenarbeit mit der Architekten- und Ingenieurskammer ausgelobt und von einer hochrangigen Jury vergeben. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Orte des Miteinanders – Lebendig und Verbindend“. Er wurde gemeinsam mit der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen ausgelobt.

Mehr über die Hochwasserschutzanlage Grimma

Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen und Mitglied des Preisgerichts, hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Laudatio für den Preisträger zu halten. Das Preisgericht begründete seine Entscheidung wie folgt: “Von dem Jahrhunderthochwasser 2002 waren große Teile der Grimmaer Altstadt betroffen. Die immensen Schäden führten zu dem Entschluss, die Stadt durch eine Schutzanlage vor künftigen Fluten der Mulde zu bewahren. Dies erforderte aufgrund der Lage in einem engen Tal umfangreiche Ingenieurbauwerke, die den zerstörerischen Kräften des Wassers widerstehen können.

Das Projekt ‚Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Muldeerhält den Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2022, weil es in außergewöhnlicher und beispielhafter Weise zeigt, wie eine solche standortbedingte Komplexität durch behutsame integrierte Planung angegangen werden kann. Der Hochwasserschutz wird durch eine massive Schutzmauer und weitere technische Anlagen sichergestellt. Ein wesentlicher Punkt ist die Schaffung vielfältiger, qualitätsvoller öffentlicher Freiräume in einem Projekt, das zunächst vor allem der Lösung technischer und ökologischer Probleme dienen sollte. Die Hochwasserschutzanlage in Grimma macht deutlich, welche prägende und positive Rolle Architektur und Ingenieurbau bei der Erhaltung, Umwandlung und Schaffung von öffentlichen Räumen spielen können.”

Bauherr: Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen – Betrieb Elbaue/Mulde/Untere Weiße Elster

Entwurfsverfasser/Einreicher: Arbeitsgruppe Hochwasserschutz der TU Dresden unter Leitung von Prof. Thomas Will

Weitere beteiligte Planungsbüros:

  • ICL Ingenieur Consult, Leipzig
  • PGSL Scholz & Lewis, Dresden
  • Ingenieurbüro Klemm & Hensen, Leipzig
  • U.B. Ingenieur AG, Leipzig
  • KUBENS Ingenieure, Leipzig
  • Jäger Ingenieure, Radebeul
  • CDM Consult, Leipzig

Zur Online-Broschüre des Staatspreises 2022 (PDF, 68 MB)

Sächsischer Staatspreis für Baukultur 2019 geht an das Holzhaus Leipzig-Lindenau

Foto: Peter Eichler

Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller hat am 27. Mai 2019 in Dresden den Sächsischen Staatspreis für Baukultur verliehen. Der Preis geht an das Holzhaus Leipzig-Lindenau und ist mit 15.000 Euro dotiert. Das diesjährige Wettbewerbsthema lautete “Nachhaltig in die Zukunft”.

“Architekt und Bauherr haben nachhaltige Antworten auf Fragen der Energetik, der flexiblen Nutzung sowie des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe gefunden und diese auf einer herausfordernden Grundstückssituation ausgezeichnet umgesetzt”, würdigte Innenminister Wöller die Preisträger.

“Arbeiten, Wohnen und Leben in einem Gebäude vereint unter einem Dachgarten – das ist das gelebte Motto ‚Stadt der kurzen Wege‘ und darüber hinaus auch unter den Aspekten Ressourcen- und Flächenschonung in die Zukunft gerichteter Städtebau”, so Wöller weiter.

Die Jury unter Leitung von Alf Furkert, Präsident der Architektenkammer Sachsen, hat zudem fünf weitere Beiträge mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Diese sind:

  • Bio-Fassade “NFK-Bio LIGHT” Chemnitz,
  • Erweiterung des Barkhausenbaus, TU Dresden,
  • Umbau Hauptbahnhof Chemnitz,
  • Kulturpalast Dresden,
  • Kutscherhaus Dresden.

Das Innenministerium, die Architektenkammer Sachsen und die Ingenieurkammer Sachsen lobten auch in diesem Jahr den Sächsischen Staatspreis für Baukultur gemeinsam aus. Dabei übernahm die Architektenkammer die Geschäftsführung. Der Staatspreis wird für Leistungen auf dem Gebiet der Baukultur in Sachsen verliehen. Das diesjährige Thema “Nachhaltig in die Zukunft” betont ein wesentliches Anliegen des Wettbewerbes. Er soll dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft sieht, dass Städtebau nicht nur das Leben des Einzelnen bereichert, sondern auch Perspektiven für ein in die Zukunft weisendes Zusammenleben aufzeigen.

Mehr über das Holzhaus Leipzig-Lindenau

Bauherr: Baugemeinschaft Z8 GbR, Leipzig
Entwurfsverfasser: ASUNA atelier für strategische und nachhaltige architektur, Leipzig

Das Gebäude entsendet eine Botschaft in die Stadt. Nachhaltigkeit entsteht hier durch individuelles Engagement im zivilgesellschaftlichen Zusammenschluss. An einer in Zuschnitt und Lärmbelastung herausfordernden Grundstückssituation werden überzeugende städtebauliche Qualitäten herausgearbeitet. Der Baukörper fasst den Straßenraum und setzt ein positives Zeichen des Wandels. Die Mischnutzung aus Wohnen in den Obergeschossen und Gewerbe im Erd- und 1. Obergeschoss erzeugt einen neuen und lebhaften Baustein für die Stadt der kurzen Wege. Hervorzuheben ist die öffentliche Durchwegungsmöglichkeit auf privatem Grund und die damit einhergehende Vernetzung im Stadtraum. Die Dächer sind mit gemeinschaftlich bewirtschafteten Dachgärten versehen, die eine stadtklimatische Regulierungsfunktion übernehmen. Die Gewerbeflächen bieten eine flexible Umnutzbarkeit und eine langfristige Anpassungsfähigkeit an dynamische wirtschaftliche oder gesellschaftliche Veränderungen.

Die vielschichtigen Aspekte von Nachhaltigkeit werden integrativ zusammen-geführt: die eingesetzte Massivholzkonstruktion nutzt den nachwachsenden Rohstoff als sichtbares Gestaltungselement. Die Dimensionierung der Holzbauteile ermöglicht eine brandgeschützte Konstruktion ohne zusätzliche Verkleidung. Die Vorfertigung von Wand- und Deckenelementen begünstigt eine kurze Bauzeit. Die Energieversorgung des Gebäudes erfolgt regenerativ durch die Nutzung von Erd- und Luftwärme sowie Solarenergie. Das Regenwasser wird gesammelt und ressourcensparend als Brauchwasser eingesetzt. Das Projekt übernimmt eine Vorbildfunktion hinsichtlich zivilgesellschaftlichen Engagements, gemeinsamen Bauens, der Schaffung von Mehrwerten für die Stadtgesellschaft und der ganzheitlichen Auffassung von Nachhaltigkeit.

Zur Online-Broschüre des Staatspreises 2019 (PDF, 7 MB)

Sächsischer Staatspreis für Baukultur 2017 geht an das Kraftwerk Mitte

Foto: Oliver Killig

Der Chef der Staatskanzlei Dr. Fritz Jaeckel hat am 16. Juni 2017 in Vertretung von Innenminister Markus Ulbig den Sächsischen Staatspreis für Baukultur verliehen. Der Preis geht in diesem Jahr an das Kraftwerk Mitte Dresden. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury den Umbau des ehemaligen Heizkraftwerks Mitte zu einem kulturellen Zentrum. Der Staatspreis für Baukultur ist mit 15.000 Euro dotiert.

Staatsminister Dr. Fritz Jaeckel: “Die im Wettbewerb ausgezeichneten Beiträge zeigen, dass sich Baukultur in Sachsen auf einem anerkannt hohen Niveau bewegt. Viele Beiträge des Wettbewerbs tragen dazu bei, dass unsere gebaute Umwelt zunehmend positiver wahrgenommen wird.”

Das Kraftwerk Mitte gewann den Wettbewerb, weil beim Umbau des historischen Gebäudekomplexes zu einem kulturellen Zentrum identitätsprägende Bauwerke mit neuen Bauwerken kombiniert wurden. Der Neubau ist Spielstätte für die Staatsoperette und das Theater der jungen Generation. Zu den Bauherren gehören die DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH und die KID – Kommunale Immobilien Dresden GmbH sowie René Kuhnt für den Bereich “T1 Bistro & Cafe”.

Die Jury unter Leitung von Prof. Reinhard Erfurth hat zudem vier weitere Beiträge mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Diese sind:

  • die Trainingshalle des Judo Holzhausen e.V., Leipzig,
  • der Umbau von Schloss Freudenstein in Freiberg zum Sächsischen Bergarchiv und zur Mineralogischen Sammlung,
  • die Sonderlabore der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Universität Leipzig und
  • das Evangelische Kreuzgymnasium in Dresden.
Mehr über das Kraftwerk Mitte

Der Freistaat Sachsen hat den Umbau mit Finanzhilfen der Städtebauförderung unterstützt. Die Stadt Dresden erhält für die Umnutzung des ehemaligen Heizkraftwerks Finanzhilfen aus dem Bund-Länder-Programm „Stadtumbau Ost“. Innenminister Markus Ulbig hat mit der damaligen Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz im Jahr 2013 eine städtebauliche Vereinbarung über 10 Millionen Euro unterzeichnet. Die Finanzhilfen des Freistaates Sachsen und des Bundes wurden vorrangig für den Teilbereich „Staatsoperette Dresden/Theater der jungen Generation“ bestimmt. Damit konnten die historische Maschinenhalle saniert – das heutige Zugangsfoyer – sowie das Gebäude in der Ehrlichstraße 2 zum Verwaltungs- und Bürogebäude für den Theaterbetrieb nutzbar gemacht werden.

Neben der Unterstützung für Staatsoperette und dem Theater der jungen Generation erhielt die Landeshauptstadt Dresden weitere Finanzhilfen für die Sanierung der Gebäude, die die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und das Heinrich Schütz Konservatorium Dresden bereits nutzen. In das Kraftwerk Mitte sollen weiterhin Akteure der Kreativwirtschaft einziehen. Für die Sanierung dieser Gebäude werden nochmals 1,2 Millionen Euro Finanzhilfen von Bund und Freistaat Sachsen bereitgestellt.

Die Aufwertung des Gesamtareals des ehemaligen Heizkraftwerks Mitte ist die wichtigste städtebauliche Maßnahme in den Bereichen „Aufwertungsgebiet Mitte“ und „Westlicher Innenstadtrand“ der Landeshauptstadt Dresden. Seit 2012 gab es für beide Stadtumbaugebiete Finanzhilfen von knapp 26 Millionen Euro. Die Revitalisierung der bedeutendsten innerstädtischen Industriebrache der Stadt gilt als zentraler Baustein einer nachhaltigen Stadtentwicklung, da neben der städtebaulichen Bedeutung die Ansiedlung von Theatereinrichtungen, Museums-/Ausstellungsflächen, Bildungseinrichtungen, Gastronomie und Büroflächen die vorhandenen Angebote im Bereich Bildung, Kunst und Kultur weiterentwickelt und die lokale Wirtschaft stärkt. Informationen zum Kraftwerk Mitte und zu den Angeboten gibt es unter:

www.kraftwerk-mitte-dresden.de

Zur Online-Broschüre des Staatspreises 2017 (PDF, 7 MB)

Ihr Ansprechpartner in der Geschäftsstelle

Miriam von Keutz B.Sc.
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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